Stellungnahme

Messerattacke gegen die Mitarbeiterin des Irish Pubs in Neustadt
am 04. April

 

Wir wollen uns angesichts der überaus schrecklichen Tat an der 52-jährigen Mitarbeiterin des Irish Pubs in Neustadt am letzten Donnerstag äußern. Diese wurde laut Berichten mit neun Stichen auf brutale Weise von Ihrem Ex-Partner niedergestochen. Wir bedauern zutiefst was diese Frau letzte Woche erleben und erleiden musste. Laut Berichten lässt sich erschließen, dass ohne das Eingreifen der Zeugen und die folgende Notoperation die Frau den Vorfall sehr wahrscheinlich nicht überlebt hätte. Nicht zu vergessen welche lebenslangen seelischen Narben so eine Tat verursacht.

Leider ist dieser Vorfall, wie hier vor Ort, kein trauriger Einzelfall. „Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten.“ (Bundesfrauenministerin Lisa Paus, BMFSFJ 2023) “Jeden dritten Tag geschieht in Deutschland ein Femizid, weltweit sogar alle elf Minuten” (bpb 2023). Überall auf der Welt passieren solch extreme Tötungsversuche. Damit wird klar, dass diese enorme Gewalt gegen Frauen ein weitreichenderes Problem ist. „Femizide und Gewalt gegen Frauen sind ein strukturelles und gesamtgesellschaftliches Problem. Sie resultiert meist aus vermeintlichen Besitzansprüchen, die (Ex-)Partner, Väter oder Brüder gegenüber Frauen und Mädchen hegen.“(bpb 2023)

Meistens wird dieser auf aller Welt verbreitete Missstand einem erst bewusst, wenn es den Frauen im direkten Bekanntenkreis oder im gleichen Ort passiert. Die Gewalt und Tötungsversuche passieren hinter verschlossenen Türen aber auch in der Öffentlichkeit. Daher ist es besonders wichtig, dass auch wir als Bürger und Bürgerinnen sensibilisiert sind gegen Gewalt an Frauen. Sollten Sie Gewalt bei Familie oder Bekannten, wie auch Nachbarn vermuten oder auch direkt in der Öffentlichkeit mitbekommen, werden Sie bitte aktiv. Nur so können wir Frauen schützen und im besten Fall auch nachwirkend gegen dieses Problem ankämpfen. Gerne stehen wir für Nachfragen zur Verfügung.